ausstellenIn unserem Interesse! ein Ausstellungsbeitrag von Christoph Bumbarevic, Tamara Demirovic, Ralitsa Doncheva, Tarek Garbaya, Emil Gavrila, Patrik Henreichsberger, Manuel Leitner, Bozidar Marinkovic, Lazar Marković, Kevin Miderla, Liane Stanculovic [m.power]
recherchierenHow to talk about! eine Dokumentation zum Ausstellungsbeitrag von Violetta Lafazan, Srdjan Lekic, Antonio Nechovski, Lidija Stanculovic, Denisa Portik, Barat Rezai, Trusk Salih, Shafi Yusofzei, Rafael Ziegelwagner [m.power]
sich einmischendifferent possibilities of self-representation die Animations-, Video- und Filmarbeiten von jugendlichen Migrant_innen entstanden in den laborähnlichen Workshops im Rahmen des Lehrgangs [MEZZANIN] von maiz. Gemeinsam mit der künstlerischen Begleiterin Marissa Lôbo, tauschten sich die Jugendlichen über ihre Realität aus und wagten es, Entwürfe über ihre Bildungs- und Berufszukunft zu entwickeln. Themen wie Anwesendsein und Nicht-Hier-Sein-Dürfen, Fressen und Gefressen-Werden, Notorisch-Gefragt- und Interviewt-Werden und Keine-Antworten-Bekommen, sexuelle Identität und Homophobie, verborgene eigene Geschichten, Schwarzsein und ästhetischer Widerstand, Überschreitung der Grenzen und Faktum der Grenzen waren ihre Ausgangspunkte.
Talkshow von Ibrahim Form einer TV-Sendung stellt der Erste Refugee-Journalist Ibrahim Mamoon die Fiktion über die Zukunft der jugendlichen Asylwerber_innen ihrer Realität im österreichischen Asylsystem gegenüber.
Der fiktive Journalist setzt sich im Video mit Themen aus dem Leben der jugendlichen Asylwerber_innen auseinander: ihrem Alltag, ihren Aus-/Bildungschancen, ihren Zukunftsperspektiven. Darüber hinaus stellt er Fragen über die Abwesenheit von Asylwerber_innen im akademischen Bereich und die Gründe dafür, nämlich die restriktive Asylpolitik in Österreich.
being a black woman in austria von Mariama ihrem Video spricht Mariama Diallo über Alltagsrassismen im öffentlichen Raum und im wenig mit deren Thematisierung konfrontierten akademischen Feld. Themen wie hair politics und Exotisierung sind die banalsten Formen von Rassismus, mit dem Schwarze Menschen in Europa tagtäglich konfrontiert sind. Doch! Aus Kollektiven zu handeln, den Alltag zu besingen, sind einige der Strategien, entgegenzuwirken.
Das Kopftuch ist meine Wahl / My choice von Rafal weiße Blick auf das Kopftuch als Zeichen von Inferiorität und Unterdrückung ist das Thema des Videos von Rafal Alsalman. Wie dieses gesehen wird, fügt sie in die Thematik der Islamophobie ein, die in Europa den Diskurs über Muslim_innen beherrscht. Selbstbewusst und entschieden sagt die junge Migrant_in: „Lass mich so sein, wie ich es will, nicht so, wie du es für richtig hältst!“
Die Wurzel des Problems ist nie gestorben von Valentina García Video wirft Fragen über die Macht der Sprache und der Bilder auf, die in Bilderbüchern und Animationsfiguren, in der Unterhaltungskultur in Europa vorzufinden sind. Somit thematisiert die Arbeit die noch andauernde Kontinuität des Kolonialismus und kolonialer Mechanismen der Unterdrückung am Beispiel der Mapuche in Chile.
Teleporting and Superman / border means war / no border no control von Azim seinen Videos beschäftigt sich Azim Moradi mit dem Thema der Anderen Dimension. Wie wäre es, wenn es keine Kontrollen an den Grenzen gäbe? Wie wäre es, wenn es überhaupt keine dimensionalen Grenzen gäbe? Azim positioniert sich als Superhero und lässt Fiktion und Realität ineinander verschmelzen.
The First Refugee President of Austria von Sahel Khan Erste Refugee President in Austria fordert das Recht auf Migration, auf Leben, auf Bildung für Asylwerber_innen in Europa. Mit der Selbsternennung als Erster Refugee President in Österreich bricht Sahel Ahmadzai die Anonymität von Asylwerber_innen auf und politisiert die weiterhin andauernde Refugee-Bewegung in Österreich. Doch in seiner Arbeit geht es ums Träumen, Wagen, Utopienentwerfen und somit fügt sich der Künstler in die Tradition großer politischer Widerstandsfiguren wie Martin Luther King oder Nelson Mandela.
The Shadow von Jounas Animation thematisiert den Fluchtprozess jedes Refugees – das permanente Suchen nach einem sicheren Platz, den Zustand des Nicht-wahrgenommen-Seins und die Entschlossenheit, die Türen und Fenster zu brechen, um Dort anzukommen.
White Spots. Black Atlantic von Maira Enesi Video greift ins Thema des Rassismus aus der Perspektive der Verinnerlichung ein: der Sehnsucht, normal, ergo Weiß zu sein. Maira Enesi Caixeta verortet ihre Arbeit im Diskurs Schwarzer Theoretiker_innen und wirft den Blick auf das Weißsein und das, was das Weiß mit der Realität und Identität Schwarzer Menschen macht.
Cookingshow von Sherzad Koch Sherzad lehnt sich an unterschiedliche Diskurse an: die konventionelle Kochshow, das Kennenlernen fremder Kulturen seitens des weißen Europa anhand von Kochrezepten, das Konsumieren und Konsumierenlassen. Mit viel Selbst-/Ironie und Sarkasmus lässt er uns über formelle und informelle Erwartungen an Migrant_innen und Asylwerber_innen nachdenken.
Güreş – Kampf von Muharrem Karakuş
In Güreş – Kampf messen Männer ihre Kräfte und somit ihre Männlichkeit. Der Performance-Künstler Muharrem Karakuş zeigt in seiner Arbeit ein erotisches Spiel, in dem die Grenzen zwischen Passivität und Aktivität verschwinden. Die Arbeit bricht mit Klischees über den orientalischen Mann, von dem eine aggressive Haltung und Führung erwartet wird.
Phönix / Performance von Performance- und Musikkünstlerin Dafina Sulejmani stellt grundsätzliche Fragen zu Geschlechterrollen und Sexualität. Was macht eine Frau aus und welche anderen Geschlechter kommen noch in Frage? Wie lassen sich diese in Anspruch nehmen? Mit welchen Konsequenzen muss frau dann rechnen? In ihren Arbeiten etabliert Dafina Sulejmani Musik als Instrument für Empowerment.
fordernWenn ihr etwas wollt, dann macht es!Kurzfilm und Gespräche über Arbeit und Diskriminierung von jungen Frauen, entstanden im Rahmen des Lehrgangs [BABباب - BildungArbeitBeruf] von Somm
Jetzt reden wir! von Zahra Ahmadi, Vildan Aktas, Senida Alibegovic, Zakia Ataei, Alba Grezda, Medina Hozic, Seher Özer, Dzana Saljic, Sedayesh Shirzad und : BA MA Fadila Tajic
über BAB class='parsegrau'>Gespräche über Diskriminierung
class='parsegrau'>Geschichte eines T-Shirts „Größe – S, made in Bangladesh, Preis – 4,99. Das ist alles über mich. Ein billiges T-Shirt. Ich habe aber schon eine lange Reise hinter mir und meine Geschichte kann nicht mit diesen paar Begriffen erzählt werden. Viele Frauen in Dhaka haben in mich viel Zeit investiert – bei ihren Löhnen muss man eher sagen geschenkt, damit ich so schön sein kann. Eine Frau hat meine Einzelteile ausgeschnitten, eine andere Frau hat diese dann vernäht. Die Frauen haben wenig Geld dafür bekommen, obwohl sie viel mehr Geld verdient hätten, wenn ich mich so anschaue. Dann wurde ich verpackt und nach Europa gebracht. Nun hänge ich auf dem Schulterbügel in einem Geschäft. Die Musik ist mir zu laut und das Licht zu grell, sodass ich hier schnell raus will. Wer weiß aber, was mich erwartet? Wer kauft mich und wie werde ich behandelt? Bleibe ich bloß ein Wegwerfprodukt, das nichts kostet? Oh, sie zieht mich. Sie nimmt mich mit. Es piepst. Nun hat dieses Mädchen mich gekauft. Was ist das für ein Mädchen? Wieviel Zeit werde ich mit ihr verbringen? Was werden wir gemeinsam erleben? Wie geht mein Leben weiter?...
Ich kann nichts sehen, ich hoffe, ich komme aus diesem Sackerl schnell raus, aber wenigstens ist die laute Musik nicht mehr zu hören. Endlich, sie nimmt mich raus. Wo bin ich? Hmm, ich nehme mal an, dass das ihr Zuhause ist. Yeah, sie zieht mich an und sie lächelt dabei, bestimmt gefalle ich ihr.
Sie schaut aus dem Fenster, was hat sie jetzt nun vor? Sie geht die Treppe hinunter und öffnet die Tür. Was für ein schöner Tag! Die Sonne scheint und die frische Luft tut mir gut.
Gemeinsam steigen wir aufs Fahrrad und wir fahren los. Wow, ich kann das Meer sehen, die Aussicht ist einfach wunderschön. Die Vögel zwitschern, die Menschen um mich herum – ein schönes Gefühl. Sie beliebt stehen und kauft ein Eis, dann steigt sie wieder aufs Fahrrad und weiter geht die Fahrt. Wie sind am Strand angekommen, nebenbei isst sie ihr Eis und ich kann den herrlichen Sonneuntergang beobachten. Es sind noch andere Menschen hier, die auch die schöne Aussicht genießen. Die Sonne spiegelt sich am Meer und das Meer leuchtete.
Sie steigt wieder auf das Fahrrad, nun fahren wir zurück. Ich glaube, mein neues Zuhause gefällt mir. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas Tolles erleben werde. Bestimmt werde ich mit diesem Mädchen eine schöne Zeit verbringen. Ich freue mich schon auf ein neues Abenteuer!