hörenWofür ist Radio gut? ein Radiogespräch von Hesam Nabizadeh, Aliakbar Rajabi und Hamid
[0:24] Hesam: Ja, hallo! Wie ihr seht, haben wir hier heute zwei Gäste: Aliakbar und Hamid. Aliakbar, du bist Student, und Hamid ist Rapper.
Aliakbar: Ja, ich heiße Aliakbar und ich bin seit zehn Jahren in Österreich, und hier studiere Sozialwissenschaft.
Hamid: Ich bin Hamid und ich bin seit einem Jahr in Österreich und leider spreche ich nicht sehr gut Deutsch, dann antworte ich auf Persisch, kann ich?
Hesam: Ja, natürlich!
[0:54] Hesam: Was ist überhaupt Radio, was glaubst du?
Hamid: So wie unser Freund gesagt hat, ist das Radio ein sehr altes Medium. Es ist das erste Medium gewesen, durch das Leute Informationen bekommen haben. Für Deutschland und Österreich und auch für unser Land ist das Radio sehr wichtig gewesen. Die Leute haben durch Radio direkt Informationen bekommen. Zum Beispiel während des Zweiten Weltkriegs haben sie die Leute vor Bombardierungen gewarnt, damals war das Radio ein Lebensretter. Früher war das Radio ein wichtiges Medium, aber jetzt gibt es so viele andere Medien, Internet, Wörterbücher/Übersetzungsprogramme. Die Leute hatten früher eine starke Verbindung dazu, meiner Ansicht nach.
[1:56] Hesam: Was glaubst du, Ali?
Aliakbar: Durch Radiohören erfährt man viel über die Welt und man hört viele Nachrichten. Die Ohren wachsen mit dem Radio auf.
[2:21] Hesam: So … und wo gibt es Radio?
Hamid: Radio … Früher haben die Menschen viel mehr Verbindung zum Radio gehabt. Wenn man schlechte Laune hat oder traurig ist, hört man zwei Stunden Musik; das hilft gegen die Schmerzen. Beim Autofahren wird mehr Radio gehört. Man kann es überallhin mitnehmen. Überall hören die Leute Radio, im Auto. Die alte Generation in ihren Häusern hat eine starke Verbindung zum Radio. Die alte Generation hat das heute noch. Sie hat eine starke Verbindung zum Radio. Es gibt zur Zeit verschiedene Radiogeräte. Es gibt kleine Radios, die man in die Tasche stecken kann, es gibt Radio auf Mobiltelefonen, es gibt Radios mit Antennen, wo du überall Empfang hast.
[3:28] Hesam: Was meinst du, Ali? Was kann Radio für die Gesellschaft leisten?
Aliakbar: Also ich Radio hört man viele Sachen, die man im Fernsehen nicht sehen kann. Oft will eine Regierung oder jemand anderer mit den Menschen etwas erfahren. Und manchmal wollen auch Menschen nicht bekannt werden, zum Beispiel, weil sie sich schämen oder weil es um Tabus geht. Also da ist das Radio dann ein gutes Medium, es ist locker und bequemer als andere Medien. Im Radio kann man viele Gäste einladen und so weiter.
[4:29] Hesam: Welche Sendungen hört ihr am meisten?
Hamid: Es hängt davon ab. Weil ich jung bin – diese Menschen (die jungen) suchen Entspannung und Vergnügung. Wenn ich etwas von der Welt wissen will, geh ich in der Früh ins Internet und schau, was es Neues gibt. Aber wenn ich mich entspannen will, weil ich in der Musikbranche arbeite, höre ich Musiksendungen. Der Vorteil von Radio ist, dass es viele Sender gibt, die in unterschiedliche Richtungen spezialisiert sind. Wenn ich Sportler bin, dann höre ich 100%ig Sportsender.
[5:27] Hesam: Habt ihr vielleicht irgendwelche Ideen und Vorschläge?
Aliakbar: Ich sage zu den Leuten, wir müssen dem Radio irgendwie helfen, weil langsam, langsam durch Internet verliert man viele Sachen. Ja, stimmt, jetzt, also es gibt schon Internet, Fernsehen, die sind vielleicht viel besser als Radio, aber das Radio ist ganz alt, man darf nicht vergessen, das war das erste Medium in der Welt und man muss dem Medium irgendwie helfen.
Hamid: Meiner Ansicht nach – ich bestätige die Ansicht meines Freundes – sollten wir Wege suchen, damit Jugendliche mehr Interesse an Radio haben. Das ist wichtig für die Leute, die im Radio arbeiten. Ich persönlich mag Radio Orange, weil sie viel über Rassismus und Sexismus reden. Viele Jugendliche mögen dieses Thema.
Aliakbar: Also man muss wissen, wie ein Radiosender organisiert ist, wenn man weiß, ob ein Radio ein freies Radio oder ein Staatsradio ist, weiß man besser, was die Informationen bedeuten. Man muss dem Radiosender vertrauen können.
[7:23] Hesam: So, Leute, wie ihr gehört habt, wir haben heute Aliakbar und Hamid eingeladen. Ich danke Ihnen vielmals, dass ihr hier wart. Es hat mich sehr gefreut und wünsche ich euch alles, alles Gute.
Hamid: Es freut mich auch … danke.
Aliakbar: Dankeschön … ja
Hesam: So, Leute, bis nächstes Mal
Aliakbar und Hamid: Ciao!
In Zusammenarbeit mit Mischa G. HendelÜbersetzung von Camaran Jaff
hörenWer macht was im Radio? ein Radiointerview mit Hatice Tuǧba Eryılmaz und Mischa G. Hendel [Radio Orange 94.00] von Hamid Saberi
[0:05] Hamid: Wir haben heute zwei Gäste und sie stellen sich vor.
Hatice: Also ich bin die Hatice. Ich bin 17 Jahre alt und meine Wurzeln sind türkisch.
Mischa: Mein Name ist Mischa, bin bereits 37 Jahre alt. Meine Wurzeln, weil du vorher Wurzeln gesagt hast, liegen irgendwo in Siebenbürgen, aber ich bin selbst in Österreich geboren.
[0:31] Hamid: Und wer macht was im Radio?
Hatice: Es gibt Sprecher, Tontechniker und Menschen, die überhaupt die Themen aussuchen, was man halt besprechen wird und die ganze Zeit halt schauen, was für Nachrichten grad laufen, damit sie’s kurz dazwischen durchsagen können oder aufschreiben und dem Sprecher geben.
Mischa: Und wie ich es hier kennen gelernt habe bei Radio Orange, also ich mach hier seit fünf Jahren Sendungen auf Radio Orange oder Radio Orange, kommt drauf an, wie man’s aussprechen will: Es gibt hier verschiedene Bereiche, auch wie du gesagt hast bei FM4, eben die Radiomacher, die Redakteure, die Moderatoren, wobei da halt in einer Sendung meistens eine Person alles macht oder zwei Personen alles. Es gibt aber dann einen großen Bereich der Administration, da ist eine Geschäftsführerin, da ist eine Programmkoordination, da ist auch der Pressebereich, da gibt‘s eine Musikredaktion, da gibt es Ausbildung, das ist ein ganz ein wichtiges Thema bei Radio Orange, dass wir sehr gerne und sehr viel ausbilden, also Leute ins Radio holen und ihnen Radiomachen beibringen. Da gibt’s eine ganze Gruppe von Leuten, die da arbeiten. Techniker, Techniker, ganz wichtig, immer wenn’s Probleme gibt mit den Geräten oder mit Radiosender, mit der Ausstrahlung, dann sind die Techniker vor Ort und richten das wieder. Und das sind eigentlich ganz viele Bereiche, die da abgedeckt werden.
[2:06] Hamid: Und wofür eigentlich Radio?
Hatice (lacht): Wie ich mitbekommen habe, ist das eigentlich dieselbe Frage, nur viel cooler ausgedrückt. Ja, wofür eigentlich Radio ist … Meiner Meinung nach ist es eher so, dass man die Menschen ohne visuelle, also ohne dass man hinschauen muss, dass man’s einfach hört, wie zum Beispiel was passiert ist oder was ist gerade aktuell oder interessenhalber Sachen halt, ich weiß nicht, wie ich das jetzt sonst ausdrücken sollte …
Hamid: Was meinen Sie?
Mischa: Ja, ich hab das jetzt von Hatice nicht ganz verstanden, bist du jetzt von dir selbst ausgegangen, wie du hörst oder wie dir, weiß nicht, deine Eltern oder Freunde dir das erzählt haben?
Hatice: Na, eigentlich, wie ich es selber mitbekommen hab, wie ich es auch in der Schule gelernt hab, was wir machen müssen. Radio ist, hat angefangen mit Rundfunk in Deutschland wegen Propaganda und keine Ahnung was, also wegen dem Zweiten Weltkrieg. Und es ist dann dazu gekommen, dass die Freiheit irgendwie ausgebrochen ist, und jetzt die Menschen einfach mit Musik, News und Kultur Sachen also im Radio berichten.
Mischa: Also du meinst, dass Radio begonnen hat als eher negatives Medium , das so propagandamäßig eingegriffen hat in die Gesellschaft?
Hatice: Eigentlich schon.
[3:36] Mischa: Ja, Hamid, ich kann dir noch Sachen erzählen über die Beginne des Radios in Österreich.
Hamid: Ja, gerne!
Mischa: Das ist auch ganz interessant. Weil in Österreich war das lange ein Monopol vom Staat, also der Staat hat Radio und Fernsehen praktisch überwacht und war nur erlaubt, was vom Staat freigegeben war, also nichts privat und nicht freies Radio. Das heißt, hier, Radio Orange hat angefangen als Piratenradio, das heißt illegal. Da sind die Leute mit ihren Geräten irgendwo in den Wohnungen gesessen, irgendwo in den Kellern gesessen oder teilweise auch mit Autos durch Wien gefahren und haben gesendet, haben manchmal auch andere Frequenzen okkupiert, zum Beispiel eine Stunde von Ö3 gestohlen und über die Ö3-Schiene gesprochen. Das war natürlich alles Piraterie und das wurde auch verfolgt, das wurde wirklich von Polizei und vom Staat verfolgt, das war illegal. Und dann sind die Neunziger Jahre gekommen und ungefähr Mitte der Neunziger wurde dann das Gesetz geändert, dass es Schritt für Schritt auch erlaubt ist, privat, also nicht staatlich Radio zu machen. Und dann wurde Radio Orange immer Richtung legal hat sich das entwickelt. Und seit 1998 ist hier dieses Radiostudio, also nicht hier der selbe Ort, sondern die haben woanders begonnen, war legales Radio und wurde legal auch unterstützt finanziell und gefördert.
Hamid: Ich danke unseren Gästen und Zuhörern für’s Dasein, für’s Zuhören und verabschiede mich, Ich hoff, es hat euch gefallen!
Mischa: Ja, danke, Hamid, danke für die Einladung!
Hatice: Dankeschön!
Alle: Ciao!
lesendaStandard.at ist ein SprungbrettOlivera Stajić erzählt über ihren Werdegang zur Ressortleiterin und ihre Arbeit bei der Online-Zeitung [daStandard.at]. Die Interviewfragen stellten Joseph Hansl, Igor Mirković, Mario Neumeier, Damir Pejić, Dalibor Radosavljević und Marcel Salimoski.
Warum machen Sie diese Online-Zeitung?[daStandard.at] mache ich, weil ich finde, dass es in Österreich nicht genug JournalistInnen mit so genanntem Migrationshintergrund gibt. Ich leite eine Redaktion, die sich ausschließlich aus Menschen mit Migrationshintergrund zusammensetzt. Diese Redakteure und Redakteurinnen sollen über unsere Plattform den Weg in den Beruf finden. daStandard.at ist als Sprungbrett, als Türöffner gedacht.
Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Ich habe vor zehn Jahren ein erstes Praktikum bei der Zeitschrift [an.schläge] gemacht und gemerkt, dass mir journalistische Arbeit gefällt. Danach hab ich, nach meinem Geschichtestudium, kurz wissenschaftlich gearbeitet. Weil mir das Schreiben aber sehr abgegangen ist, hab ich mir wieder ein Praktikum gesucht. Seit 2006 bin ich Online-Redakteurin und seit 2009 beim Standard.
Was ist Ihre Funktion bei daStandard.at? Arbeiten Sie alleine oder in einem Team? Sind Sie gerne in einem Team tätig?
Bei daStandard.at bin ich Ressortleiterin. Ich organisiere und plane Texte zusammen mit ca. sechs freien MitarbeiterInnen. Meine Aufgabe ist es, die Geschichten, die sie schreiben, zu redigieren und im Internet zu produzieren. Ich liebe es, mit unterschiedlichen Leuten zusammenzuarbeiten und Themen zu wälzen. Nur so kommt man auf originelle Ideen.
Dürfen Sie immer sagen, woher Sie Ihre Informationen haben?
Nicht immer. Manchmal möchte die Quelle anonym bleiben. Das ist aber in Ordnung so. Im Journalismus darf und soll der Informant oder die Informantin geschützt werden.
In Zusammenarbeit mit Vina Yun
lesenJournalismus ist interessant und cool Welchen Zweck erfüllt Journalismus und welchen Stellenwert haben Medien in unserem Alltag? Neun Jugendliche geben Antwort.
Wie informieren? von Dalibor Radosavljević und Damir Pejić
Medien übermitteln der Gesellschaft Informationen. Sie bringen uns auf den aktuellen Stand der Welt, sprich: Politik, Wirtschaft, Sport etc. Wir finden den Beruf des Journalisten oder der Journalistin sehr interessant, aber auch abwechslungsreich. Was uns persönlich nicht gefällt, ist, dass der Beruf keinen sicheren Arbeitsplatz bietet.
Interviews zu führen ist persönlicher, weil man die Mimik, die Reaktion des oder der Befragten sieht. Medien beeinflussen auch die Menschen und ihre Meinung, sprich, sie "helfen" den Menschen in einer manipulativen Art. Ein Beispiel: Sie stellen Produkte besser dar, als sie sind, um sie zu verbreiten. Viele glauben alles, was in den Medien steht, was aber nicht immer der ganzen Wahrheit entspricht.
Schnelle Verbreitung von Joseph Hansl
Medien haben mit mir zu tun, indem ich durch sie über aktuelle Themen informiert werde. Journalismus erfüllt in meinen Augen den Zweck, dass wichtige Informationen und Themen sehr schnell über die ganze Welt verteilt werden. Ich finde journalistische Arbeit interessant, weil ich es gut finde, dass eine Person mit ihrer Arbeit, über Zeitungen oder Internet, eine große Masse an Menschen über ein bestimmtes Thema informieren kann.
Unsichtbares sichtbar machen von Igor Mirković, Mario Neumeier und Marcel Salimoski
Journalismus soll verdeckte, unsichtbare Tatsachen und Informationen aufdecken. Wie zum Beispiel über die ungleiche Bewertung und Bezahlung von körperlicher im Vergleich zu nicht-körpericher Arbeit oder über die politischen Interessen von Datenüberwachung oder Interessen der Überwachung fürs Geschäftemachen.
Besser ist es, Leute direkt zu befragen, also die Interviewform. Wichtig ist, dass man Medien auch versteht, wenn man sie liest! Mit Bildern kann man die Dinge realistischer vermitteln – sie helfen dem Verständnis. Facebook ist eine gute Form eines digitalen Mediums, hier erhält man viele Informationen von verschiedenen Ländern gleichzeitig.
Medien machen Meinung von Marko Torbica
Die Arbeit, die hinter dem Medium steckt, ist interessant. Vor allem das Recherchieren und der Kontakt mit Informanten, also der Umgang mit anderen Menschen. Journalismus beeinflusst die allgemeine Meinungsbildung unserer Gesellschaft und uns selbst.
Medien lügen manchmal von Boris Radosavljević und Mertcan Yilmaz
Medien übermitteln Botschaften. Durch sie ist man immer am neuesten Informationsstand. Wir finden den Beruf Journalist/Journalistin interessant und cool. Es geht um Menschen, Neuigkeiten, Sport, Katastrophen usw. Aber es ist kein sicherer Arbeitsplatz.
Medien sagen nicht immer die Wahrheit. Es gibt auch Lügen. Zum Beispiel manipuliert Werbung. Medien sollten seriös, sachlich und ehrlich sein.
In Zusammenarbeit mit Vina Yun